Lesen im Altenheim – meine erste Lesetour
Durch einen Kontakt auf einer der vielen Messen und Märkte bin ich zu einer kleinen Lesetour durch verschiedene Alters- und Wohnheime in Hamburg gekommen.
Eine Ausstellerin arbeitete ebenfalls in einer der Wohneinrichtungen und war so lieb, mir eine ganze Liste mit den Institutionen hier zu schicken. Sie gab mir sogar gleich mit, welche gut sind und von welchen man lieber die Finger lassen sollte. Ich habe dann tatsächlich alle angemailt und gefragt, ob es hieran Interesse geben würde: Eine Lesung aus dem Backbuch “Die drei Damen auf Café-Fahrt”.
Wie aus einem Kontakt eine ganze Lesetour wurde
Insgesamt sechs oder sogar noch mehr Lesungen sind hieraus entstanden. Bei einer wurde sogar eine ganze Halle bestuhlt, Kuchen und Kaffee für die Herr- und Damenschaft bereitgestellt. Dann saßen wir wiederum mit sechs bis zehn Leuten um einen Tisch und ich habe vorgelesen.
Am liebsten erinnere ich mich an die Lesung in einem MS-Wohnheim. Erst kam ein junger Mann später zu mir und erzählte, dass er selbst zeichne. Als ich das Heim verließ, stand noch eine der Damen in ihrem Rollstuhl in der Tür. Sie hatte bereits eine fortgeschrittene Form der Krankheit und konnte nicht mehr sprechen. Aber sie nahm meine Hand, drückte sie ganz fest und sah mich einfach an.
Was unbezahlbar ist
Ich habe mit dieser Tour wirklich nicht viel Geld verdient, wenn auch ein paar Bücher mehr verkauft als ich es sonst getan hätte. Aber gerade diese Momente waren einfach unbezahlbar. Und das passiert nur, wenn man zu den Menschen fährt und vielleicht auch mal zu denen, die selbst nicht kommen können. Diese freuen sich umso mehr, wenn man sich auf solchen Wegen begegnet.