Die drei Herren und warum sie erst so weit nach den Damen erschienen
Als ich anfing, die drei Damen zu verkaufen, bekam ich direkt die Frage gestellt, ob ich nicht auch ‘Die drei Herren’ schreiben könne. Erst drei Jahre später kam es dann tatsächlich dazu.
Ich wurde auf Märkten immer wieder angesprochen, ob es dies oder jenes auch mit Männern geben würde. Das Problem: Ich hatte einfach überhaupt keine Idee dazu! Mir fehlte diese eine Szene, mit der eine Geschichte beginnt oder um die sie sich dreht. Bei den drei Damen war es zum Beispiel das Treffen an der Bushaltestelle, das einem bestimmten Zweck dient. Doch zu den drei Herren fiel mir partout nichts ein.
Mir fehlte die zündende Idee für die drei Herren
Je häufiger ich gefragt wurde, desto mehr dachte ich darauf herum. Irgendetwas musste mir dazu doch einfallen! Aber klar: Ich selbst stoße eher auf ältere Frauen als auf ältere Herren. Da ist eine Idee leichter gefunden.
Dann erinnerte ich mich eines Tages an meine Reise durch Irland: Ich habe damals noch studiert und bin in den Semesterferien sechs Wochen komplett über die Insel gereist. Mein Zimmer in der WG habe ich untervermietet und bei verschiedenen Farmen/Familien in Irland WOOFING gemacht. Die erste Familie lebte in der von Galway. Dort auf der Ecke gibt es in einem kleinen Dorf dieses berühmte Festival, zu dem alle Singles zusammenkommen und feiern.
Und dann kam diese eine Erinnerung …
Wir fuhren hin, tanzten in einem großen Saal und besuchten die ganzen Attraktionen. Bevor wir Abends zurückfuhren, tranken wir noch ein Bier in einer der Kneipen. Sie war komplett leer, bis auf zwei sehr betagte Herren, die in einer der dunklen, holzvertäfelten Ecke saßen und musizierten. Geige und Akkordeon. James und Manni!
Da war sie, meine Ausgangsszene! Von hier aus schrieb ich die Geschichte, für die ich ‘Ollis Kneipe’ in ein Fischerdorf verlegte und hier Seebär Otto stranden ließ. Schließlich sollten es ja drei Herren sein. Während es bei den drei Damen um eine langjährige Freundschaft geht, entsteht hier auf die alten Tage nochmal eine ganz Neue.
Illustratorin Katarina Kühl hatte beim Gestalten der Figuren insbesondere an Seebär Otto sehr viel Freude. Ich glaube, das sieht man ihm auch an!
So entstehen Geschichten!